HzV-Verträge teuer und keine Entlastung
Wie stehen die Krankenkassen zur Steuerung der ambulanten Versorgung über die hausärztlichen Praxen? Zumindest der Ersatzkassenverband kann der Debatte über ein Primärversorgungsmodell nicht viel abgewinnen.
Starke Raucher sollen künftig eine Lungenkrebsvorsorge in Anspruch nehmen dürfen, die ihnen bislang nicht zugänglich war. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung des Umweltministeriums hervor.
Macht die Entbudgetierung die hausärztliche Tätigkeit attraktiv? Zumindest verhindert sie, dass die alten Hasen vorzeitig hinwerfen, meint Doris Höpner, die gemeinsam mit Dr. Sandra Blumenthal seit kurzem den Hausärzteverband BDA Berlin-Brandenburg leitet. Im Interview mit dem änd erläutern die beiden, warum Planungssicherheit noch wichtiger ist.
Viel Kritik gab es im Vorfeld am Transparenzregister. Am Freitagmittag ist es als Bundes-Klinik-Atlas online gegangen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt das neue Portal. Es schaffe dringend notwendige Transparenz.
Seit Monaten liegen die Eckpunkte für eine Reform der Akut- und Notfallversorgung vor. Jetzt hat Grünen-Politiker Janosch Dahmen einen Referentenentwurf angekündigt, der noch vor der parlamentarischen Sommerpause kommen soll.
„Irreführend“ und „überflüssig“ – oder „wichtig und richtig“? Bei der Bewertung des Bundes-Klinik-Atlas, den der Bundesgesundheitsminister heute vorgestellt hat, scheiden sich die Geister.
Weil zu wenig Menschen wissen, wie man Menschen mit Herzstillstand schnell hilft, sterben in Deutschland mehr Menschen außerhalb des Krankenhauses an plötzlichem Herztod als in anderen europäischen Ländern. Nicht nur im Bundestag soll sich das nun ändern, sondern auch durch die Notfallreform.
Niedersachsens Gesundheitsministerium unterstützt Landarztpraxen, die barrierefrei werden wollen. Insgesamt stehen dafür 800.000 Euro bereit.
Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen kritisiert eine Kampagne der Gesichtschirurgen, die damit für Hautkrebsoperationen werben. Diese gehören nach Meinung der Dermatologen aber in deren Hände.
Der Bundesrat hat in der ersten Lesung des Medizinforschungsgesetzes am Freitag gefordert, die Geheimpreise für neue Arzneimittel aus dem Gesetzesentwurf zu streichen. Der GKV-Spitzenverband und der AOK-Bundesverband haben die Forderung der Länderkammer umgehend begrüßt.
Marburger Bund und Charité haben sich auf einen Tarifabschluss für Ärztinnen und Ärzte geeinigt. Dieser sieht ein Gehaltsplus von zehn Prozent und eine Reduzierung der Arbeitszeit vor.
Ärztinnen und Ärzte am Hamburger Krankenhauses Tabea sind in einen Erzwingungsstreik für einen arztspezifischen Tarifvertrag getreten. Der Arbeitgeber soll Streikbrechern eine Prämie von 500 Euro geboten haben, berichtet der Marburger Bund.
Stadtteil- und Gesundheitszentren sind nicht geeignet, die medizinische Versorgung vor Ort effektiv zu verbessern, meint der Hartmannbund Bremen. Er hat einen anderen Vorschlag.
Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung und zur gesetzlichen Pflegeversicherung werden in den kommenden Jahren einer Prognose des unabhängigen Beirats des Stabilitätsrats steigen.
Wie soll der zunehmende Fachkräftemangel abgemildert werden? Die Ideen gehen dabei von interprofessionelleren Teams bis hin zu stärkerer Patientensteuerung. Hausärztevertreterin Buhlinger-Göpfarth erhofft sich mehr Tempo durch Selektivverträge.
Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) will die Rahmenbedingungen im ambulanten Bereich verbessern und das Problem der Poolärzte aufgreifen. Das kündigte die Vorsitzende an, Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken.
Dr. Stephan Hofmeister steht für die nächsten drei Jahre an der Spitze des Bundesverbandes der Freien Berufe. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KBV wurde am Donnerstag mit großer Mehrheit zum neuen Präsidenten des Verbandes gewählt.
Der Bundesrechnungshof hat die am Mittwoch beschlossene Krankenhausreform in einem Gutachten scharf kritisiert: Die Reform sei teuer und rechtlich fragwürdig. Zudem sei nicht abzusehen, welchen Effekt sie haben wird.
Frauen sind vulnerabler für eine Gehirnerschütterung und scheinen auch oftmals eine längere Rekonvaleszenz zu benötigen. Warum das so ist, haben Forschenden in einer experimentellen Studie untersucht und Unterschiede in der Hirnstruktur gefunden, die diese Diskrepanz erklären könnten.
Aufgrund von Stress, Termindruck und dem Drang zur Leistungssteigerung greifen viele Menschen zu legalen oder illegalen Substanzen, um ihre geistige Leistungsfähigkeit zu erhöhen – wie weit verbreitet dieses Verhalten bereits ist, untersuchte jetzt ein internationales Forscherteam.
Fruchtbarkeitsbehandlung kann nach dem Erfolg einer Schwangerschaft und Geburt auch noch Risiken mit sich bringen. Einer großen retrospektiven Analyse zufolge haben Frauen nach einer solchen Behandlung ein höheres Risiko für kardiovaskuläre Entgleisungen – mindestens in der Zeit des Wochenbetts.
Die Zahl der gemeldeten Fälle von Ringelröteln ist in Deutschland und mehreren anderen EU-Staaten seit Anfang des Jahres deutlich gestiegen - und damit auch die B19V-bedingten fetalen Komplikationen in der Schwangerschaft.
Ein Forschungsteam um die Chemikerin Dr. Verónica Dodero von der Universität Bielefeld fand heraus, wie bestimmte Moleküle, die im Körper aus Gluten entstehen, bei Zöliakie das Leaky-Gut-Syndrom auslösen.
Aus Daten von über 30.000 Pflegeheimbewohnenden haben US-Forschende herausgefunden, dass die Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten das Frakturrisiko zu verdoppeln scheint – ein Ergebnis, das aufhorchen lässt.
Bei Männern mit niedrigem Basis-PSA-Wert sind längere Screening-Intervalle sicher. Dies zeigt nun eine Analyse von Daten der PROBASE-Studie.
In einer aktuellen Studie reduzierte Akupunktur eine nach Strahlentherapie bestehende Xerostomie erfolgreicher als Scheinakupunktur oder normale Mundhygiene bei Kopf-Hals-Tumoren.
Häufig gelten Sorgen möglichen Rückständen von Chemikalien, Kontaminanten oder Mikroplastik im Essen. Weniger geläufig: Lebensmittel enthalten nicht selten auch Giftstoffe ganz natürlichen Ursprungs.
Forschende des Soziologie-Instituts der UCLA haben untersucht, wie häufig und in welchem Kontext Menschen vom Wort „Bitte“ Gebrauch machen. Ihren Ergebnissen zufolge machen wir das seltener als gedacht und nicht unbedingt aus Höflichkeit.
Eine große britische Studie hat bestätigt, dass die HPV-Impfung die Krebsrate effizient senkt. Außerdem haben die Forschenden herausgefunden, dass gerade benachteiligten Gruppen in der Bevölkerung davon profitierten.
Bei Patienten mit intrazerebraler Blutung, die mit Faktor-Xa-Inhibitoren behandelt wurden, führte Andexanet in einer Phase-4-Studie zu einer besseren Kontrolle der Hämatom-Expansion als die übliche Behandlung, zeigt eine Studie.
Um Verletzungen und Überlastungen des Bewegungsapparates effektiv behandeln zu können, braucht es objektive funktionelle Bewegungsanalysen. Was früher sehr aufwändig im Labor gemessen wurde, lässt sich bald mit dem Handy in der Praxis bestimmen.
Zecken, Mücken und Egel verhindern beim Wirt die Blutgerinnung und können so in Ruhe Blut extrahieren. Forschenden haben ein Molekül synthetisiert, dass die Effekte der durch diese Lebewesen ausgeschütteten Wirkstoffe nachahmt – und machen Hoffnung auf eine „klimafreundliche“ Heparinalternative.
Eine hohe Myopie ist neben dem Faktor Lebensalter der Hauptrisikofaktor für einige degenerative Augenerkrankungen. Der Anteil der Kurzsichtigkeit habe infolge eines geänderten Seh-, Lern- und Freizeitverhaltens weltweit zugenommen – die Stiftung Auge ordnet ein, was im Kindesalter zu beachten ist.
Eine aktuelle Studie hat einen möglichen Mechanismus entdeckt, der erklären könnte, weshalb Adipositas im Kindesalter das Risiko für Brustkrebs reduziert.
Unter Federführung der DGEM ist die S3-Leitlinie zur heimenteralen und heimparenteralen Ernährung überarbeitet worden. Die Überarbeitung soll der zunehmenden Bedeutung der medizinischen Ernährung im ambulanten Bereich gerecht werden.
Die Behandlung der Adipositas ist vielschichtig. Neue Möglichkeiten, wie die GLP-1-Rezeptoragonisten, versprechen schnelle Erfolge bei der Gewichtsabnahme per Spritze. Dass Verhaltensinterventionen dennoch nicht out sind, zeigen zwei aktuelle Studien in JAMA.
Das neue Grundsatzprogramm der CDU steht. Titel: „In Freiheit leben. Deutschland sicher in die Zukunft führen.“ Für Niedergelassene gibt es darin Schatten und Licht: Gesundheit ist nicht zentrale Programmatik der Union.
Seit zehn Jahren betreibt die KV Westfalen-Lippe mit ihrer Kampagne „Praxisstart“ aktive Nachwuchsarbeit. Zwei, die angehende Ärztinnen und Ärzte beraten, sind Ansgar von der Osten und Constantin Rehers. Dabei sind sie häufig erst einmal damit beschäftigt, das Image der ärztlichen Niederlassung bei ihren jungen Klientinnen und Klienten aufzupolieren. Worüber sie noch alles aufklären, erzählten sie dem änd im Interview.
Der 128. Deutsche Ärztetag in Mainz hat sich für eine stärkere Steuerung der ambulanten Versorgung über die Praxen der Hausärztinnen und Hausärzte ausgesprochen. „Die Patientinnen und Patienten in Deutschland sollten für die primäre Inanspruchnahme ärztlicher Versorgung eine Arztpraxis verbindlich wählen“, heißt es in dem mit großer Mehrheit verabschiedeten Vorstandsantrag.